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09.10.2022

10 Jahre Buntes Netz - Nachbarschaftshilfe in Sennfeld

Die Nachbarschaftshilfe Sennfeld „Buntes Netz“ lebt vom Engagement vieler BürgerInnen und Bürger, von der Bereitschaft -  im Notfall auch mal spontan - zu helfen und von einer guten Koordination, Organisation und Netzwerkarbeit. Dies zeigte sich am 9.10. auch beim 10jährigen Jubiläum des Bunten Netzes, zu welchem  Helmut Bandorf, Koordinator der Nachbarschaftshilfe, die ehrenamtlich Aktiven, Vertreter der Gemeinde Sennfeld und der beiden örtlichen Kirchengemeinden sowie verschiedene Netzwerkpartner und interessierte Bürger*innen eingeladen hatte. Da Helmut Bandorf völlig unerwartet krankheitsbedingt als wichtiger Redner beim Jubiläum ausfiel, sprangen Mitglieder der Nachbarschaftshilfe spontan für ihn ein. Auch mit Hilfe eines von ihm erstellten Redemanuskripts gelang es, den langjährigen Koordinator der Nachbarschaftshilfe bei der Jubliäumsveranstaltung würdig zu vertreten.

Stellvertretend begrüßte Wolfgang Röder die Gäste und bedankte sich bei der evangelischen Pfarrerin für die Saalnutzungsmöglichkeit im Evangelischen Gemeindezentrum. Anschließend übergab er Rita Weber das Wort. Gemeinsam mit anderen Frauen der Sennfelder Grünen und Aktiven BürgerInnen sei sie quasi die Geburtshelferin des Bunten Netzes gewesen, als sie im März 2012 im Rahmen eines öffentlichen politischen Frühschoppens die Notwendigkeit von Nachbarschaftshilfe betonte und die Idee vorstellte, auch in Sennfeld eine solche aufzubauen.

Anschaulich schilderte Rita Weber die Entstehungsgeschichte des Bunten Netzes und wählte dabei auch das Bild vom Zug. „Wir Grün-Aktiven dachten, wir müssen dicke Bretter bohren, um Leute zu motivieren, beim Aufbau einer Nachbarschaftshilfe mitzumachen. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass beim Frühschoppen schon einige hochmotivierte Bürger*innen anwesend waren, die spontan auf den Zug aufsprangen“, erklärte Weber. Eine Ehrenamtliche, die bei der Jubliäumsfeier gemeinsam mit anderen Aktiven in den symbolisch aufgebauten Zug einstieg, drückte ihre Motivation mit dem Satz aus: „Wenn man gibt, kriegt man so viel zurück.“ Tatsächlich gelang es dann im Zeitraum von nur 8 Monaten und mit Hilfe intensiver Netzwerkarbeit in Sennfeld, im Landkreis Schweinfurt und darüber hinaus, das Bunte Netz und ein dafür notwendiges Kuratorium zu gründen, welchem bis heute auch Vertreter der politischen Gemeinde sowie der beiden kirchlichen Gemeinden angehören.
„Nachbarschaftshilfe funktioniert nur gut, wenn hinter den ehrenamtlich Tätigen noch hauptamtliche oder ehrenamtliche Macher stehen, welche die notwendige Hintergrundarbeit leisten“. Mit diesem Satz  übergab Rita Weber das Wort an Maria Bandorf, die stellvertretend für ihren Mann dessen wichtige Koordinations- bzw. Hintergrundarbeit vorstellte. Unter anderem berichtete sie von vielen Netzwerktreffen,  vielfältigen Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit, Mitarbeit im Kuratorium, Einladung zu Helfertreffen, von notwendiger Spendenakquise und der erfolgreichen Bewerbung für den Bayerischen Ehrenamtspreis.   

Im Anschluß schilderten einige der aktuell 24  ehrenamtlichen Helfer, was es konkret heißt, im Zug der Nachbarschaftshilfe mitzufahren. Die Zuhörer erfuhren, dass Bürger*innen bei Bedarf in vielfältiger Form unterstützt werden. Diese reicht von Einkaufshilfe, Spaziergangsbegleitung und invididuellen Fahrdienstangeboten bis hin zum Schneeschnippen oder Hund-Ausführen. Darüber hinaus berichteten Ehrenamtliche  von ihrer Arbeit als Lesepaten,  vom Organisieren von Senioren-Spielenachmittagen, von ihrer Mitwirkung beim den Reparaturcafes  oder davon, dass sie z.B. beim  Deutschkurs für Flüchtlinge oder bei Eltern-Talk-Treffen die Kinderbetreuung sicherstellen.  

Rita Weber bedankte sich ausdrücklich bei Helmut Bandorf für dessen langjährigen unermüdlichen und kompetenten Koordinatoreneinsatz und  auch stellvertretend für ihn  bei allen Ehrenamtsaktiven des Bunten Netzes sowie den Netzwerkpartnern, welche die Sennfelder Nachbarschaftshilfe unterstützen.

„Nachbarschaftshilfe kann viel, aber sie kann nicht alles leisten“, erklärte Weber in ihrem Schlusswort. Das Ehrenamt habe auch Grenzen -  die persönlichen Grenzen der einzelnen Helfer und auch gesellschaftliche Grenzen. „Ehrenamtliche dürfen nicht als Füller von  staatlichen Versorgungslücken mißbraucht werden. Ehrenamt kann nötige staatliche Hilfen nicht ersetzen, sondern nur ergänzen“. Mit Blick auf die Zukunft des Buntes Netzes, brachte sie die Hoffnung zum Ausdruck, dass es auch in den kommenden Jahren gelingen möge, immer wieder neue Mitreisende zu gewinnen, damit die Nachbarschaftshilfe nicht irgendwann ihren Zugbetrieb einstellen müsse. „Wer Bahn fährt, trägt zum Klimaschutz bei. Wer ins Bunte Netz einsteigt und aktiv mitwirkt, fördert das soziale Klima in unserem Dorf“, so Weber

„Helfen ist eine Frage der gesellschaftlichen Kultur und der Beziehung “, erkärte  Bürgermeister Oliver Schulze am Ende der Veranstaltung und würdigte als Gemeindevertreter noch einmal die Aktivitäten der Ehrenamtlichen im Bunten Netz, die ihr Hilfe allen Bürgerinnen, unabhängig von Alter, Herkunft, Konfession oder Geschlecht, anbieten.

Fotos: Silvia Eidel

 



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