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16.03.22

Lebhaft und mit großem Interesse tauschten sich rund 30 Bürger*innen am 13.3. bei einem Ortsrundgang zum Thema „Steigende Energiekosten – Was tun?“ aus. Eingeladen hatten der Grüne Ortsverband und die Aktiven BürgerInnen für Sennfeld.  „Wir können nicht die Welt retten. Aber  wir können als Mieter, Eigenheimbesitzer oder auch als Kommunalakteure viel tun, um Klimaschutz zu betreiben und uns unabhängiger zu machen von Energielieferanten und Energiekostensteigerungen “ so Manfred Röder.  Ihn hatten die Sennfelder Grün-Aktiven als kompetenten Gesprächspartner  gewinnen können. Als Leiter der lokalen Agendagruppe „Klimafreundliche Mobilität“ in Schweinfurt zeigte er sich erfreut, dass sich Elektromobilität zunehmend durchsetzt und  Kommunen E-Ladesäulen für PKWs und Fahrradräder errichten. Ein Bürger, der eine Photovoltaik-Anlage auf seinem Hausdach installiert hat und sich ein E-Auto anschaffen möchte, äußerte die Hoffnung, dass bald auch bidirektionales Laden möglich ist und so die Autobatterie auch als Zwischenspeicher für Sonnenenergie genutzt werden kann. „E-Mobilität ist wichtig, doch wichtig ist auch, woher der Strom kommt. Statt Atomstrom sollte regenerativ erzeugter Strom genutzt werden“. Mit diesen Worten leitete Röder zum Thema Watt-Wettbewerb über. 150 Städte, unter ihnen auch Schweinfurt, hätten sich der Initiative bereits angeschlossen, die darauf abzielt, die Gewinnung und Nutzung von Solarenergie in der Kommune voranzutreiben. Noch gebe es viel Luft nach oben. Während im Stadtgebiet Schweinfurt im vergangenen Jahr die Photovoltaik-Leistung insgesamt nur eine 7%ige Steigerung erreicht habe, sei die Solarenergiegewinnung durch Privatleute um beachtliche 21  % gestiegen.

Am alten Bauhof angekommen tauschten sich die Rundgangteilnehmer über Maßnahmen zur Energieeinsparung aus. Dass der  5.3. der internationale Tag des Energiesparens ist und die Energieeffizienzklassen von Haushaltsgeräten nicht mehr in den Kategorien A+++ - D sondern seit März 2021 mit den Buchstaben A-G angegeben werden, war nur wenigen Teilnehmern bekannt. Einig war man sich, dass es im Hinblick auf Energieeinsparung unter anderem auch wichtig sei, Elektrogeräte nach Möglichkeit zu reparieren, statt sie gleich wegzuwerfen.  Beim notwendigen Kauf von Neugeräten appellierte Röder, langfristig zu denken. Energieeffiziente Geräte oder Beleuchtungssysteme seien zwar zunächst vielleicht teurer, doch angesichts des Stromspareffektes langfristig betrachtet doch meist die günstigere und zudem umweltfreundlichere Variante.

An einer weiteren Wegstation tauschten sich die teilnehmenden Bürger*innen über Möglichkeiten der Solarthermie-Nutzung zur Warmwassergewinnung und Heizungsunterstützung aus.  In diesem Zusammenhang informierten sich die Anwesenden gegenseitig über eigene gelungene oder auch schwierige Heizungsumbaumaßnahmen. Beim Erfahrungsaustausch wurde deutlich, dass es wichtig ist, sich in Heizungsfragen nicht nur vom Schornsteinfeger und Heizungsbauer sondern auch von kompetenten Energiefachleuten beraten zu lassen und sich verschiedene Angebote einzuholen.  So fällt es leichter zu entscheiden, ob bei der Altbausanierung eine Pelletheizung, eine Wärmepumpe, eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage die beste Wahl ist oder wie  verschiedene Techniken sinnvoll miteinander kombiniert werden sollen. Dass sich Solarthermiemodule auch sehr gut in die Fassadendämmung integrieren lassen und vor allem auch im Winter den Energieertrag steigern, erfuhren die interessierten Zuhörer von Röder, der ebenfalls von energetischen Sanierungsarbeiten am eigenen Haus berichtete.

Am Gemüsepavillon in der Sennfelder Flur endete der informative und gesellige Rundgang mit einem Umtrunk bei strahlendem Sonnenschein. Zudem konnten die Teilnehmer noch ein Steckersolarmodul in Augenschein nehmen und erfahren, dass solche Module am Balkongeländer oder an der Hauswand installiert oder im Garten aufgestellt werden können. Bestehend aus bis zu 2 Solarpanels, Wechselrichter und Halterungen, werden sie mit einem Stecker an eine eigene Steckdose im Hausnetz angeschlossen und unterstützen somit alle eigenen elektrischen Geräte. Die Kosten für den Stromverbrauch lassen sich somit verringern bei Amortisationszeiten von ca. 8 Jahren. Eine Sammelbestellung für diese Module wird aktuell von der Lokalen Agenda 2030 organisiert, nähere Infos unter wattbewerb.sw@gmail.com.

 „Das Veranstaltungsformat ist spitze“, meinte eine Teilnehmerin am Ende der Veranstaltung.  „Der gegenseitige Austausch ermutigt, aktiv zu werden bzw. gemeinsam  dranzubleiben an einem Ziel, so auch am Ziel, das Klima zu retten.“

Fotos: Rita Weber









 



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