Zeit für eine Bürgermeisterin - Rita Weber kandidiert für das Bürgermeisteramt

In einer gemeinsamen Nominierungsversammlung haben am 29.09.17 der Ortsverband von Bündnis 90 / Die Grünen und die Aktiven BürgerInnen für Sennfeld Rita Weber zur Bürgermeisterkandidatin in Sennfeld nominiert. Die Wahl für die Nachfolge von Emil Heinemann findet am 26. November 2017 statt. Mit rund 40 Personen waren alle Plätze in der Kegelbahn der Gaststätte Akropolis (Zur Krone) mit Bürgerinnen und Bürgern aller Altersgruppen aus Sennfeld bei der Aufstellungsversammlung voll besetzt.

Die Diplom-Sozialpädagogin, die bereits in unterschiedlichen Arbeitsfeldern tätig war und seit rund 20 Jahren in leitender Position arbeitet, sieht sich als Netzwerkerin, die auf der lokalen, regionalen und auch überregionalen Ebene zum Wohl der Sennfelder Bürgerinnen und Bürgern aktiv werden und Unterstützer für die gemeindlichen Anliegen und Ziele gewinnen will. Ihr ist wichtig, im Gespräch mit den Menschen im Dorf, im Rathaus, in den Vereinen etc. zu erfahren, wo der Schuh drückt. Sie will im Rathaus die dort gemeinsam festgelegten Ziele engagiert ansteuern, die Rathausarbeit transparent gestalten und Konflikte gemeinsam konstruktiv lösen.

Auch auf den Erhalt von Traditionen legt die 57jähringe gebürtige Sennfelderin viel Wert. „Traditionen sind für mich wie Wurzeln. Sie geben Halt, ermöglichen Wachstum und die Anpassung an veränderte Umweltbedingungen“. Traditionen und die Gestaltung von notwendigen Veränderungen gehören für die verheiratete Mutter von zwei Töchtern zusammen.

Ins Rathaus einbringen will sie auch die spezielle Frauensicht auf die anstehenden Themen. Im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei es besonders wichtig, dass es ein bedarfsgerechtes Angebot an Krippen- und Kitaplätzen und schulischen Ganztagsangeboten gebe. „Als Bürgermeisterin sehe ich es als wichtiges Ziel, die Schule im Dorf zu erhalten und den Schulverantwortlichen und den Schulsozialarbeitern den Rücken zu stärken“ betont die Bürgermeisterkandidatin.

Für das zukünftige Pflegezentrum in Sennfeld lobt Weber den bisherigen Bürgermeister Emil Heinemann für seine Beharrlichkeit. Mit dem Bau wäre es aber noch nicht getan. Wichtig sei auch eine gute personelle Ausstattung, damit die Pflegekräfte auch Zeit für die alten Menschen haben. Ehrenamtsengagement könne Fachpersonal nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen. Obwohl Rita Weber bisher nicht Mitglied im Gemeinderat ist, kann sie auf eine langjährige kommunalpolitische Erfahrung verweisen. Sie wirkte auch maßgeblich an der Gründung der Sennfelder Nachbarschaftshilfe mit, die inzwischen auch mit dem Bayerischen Ehrenamtspreis ausgezeichnet wurde.

Auch die Förderung der freien und kommunalen Kinder- und Jugendarbeit liegt der Bürgermeisterkandidatin am Herzen. „Kinder und Jugendliche brauchen nicht nur Raum im baulichen Sinne, sondern auch Raum für Entfaltung, Selbstbestimmung, Selbstverantwortung“, so Weber. Sie begrüßt das Trialog-Konzept des Landkreises und möchte eine stärkere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen als Bürgermeisterin fördern. Die teilweise Nutzung des Jugendtreffs in Selbstverwaltung durch die Jugendlichen ist für sie durchaus vorstellbar.

In ihrer fast 45minütigen Rede ging Rita Weber auch auf weitere Themen, wie Baugebiete und Wohnungsbau ein. Es wäre ihr als Bügermeisterin wichtig, in Sennfeld gemeindlichen bezahlbaren Wohnraum zu erhalten und auszubauen. Bei barrierefreien Mietwohnungen sieht sie besonders starken Bedarf. Eine Gemeinde dürfe sich nicht darauf beschränken, Grund- und Hausbesitz zu fördern. Auch der soziale Wohnungsbau sei wichtig. Bürgerinnen und Bürger, die über alternative Wohnkonzepte im Alter oder andere Wohnformen nachdenken, möchte Weber unterstützen. Weber spricht sich gegen die Ausweisung neuer Baugebiete auf gutem Ackerland aus und will stattdessen die Innenort-Entwicklung noch stärker als bisher forcieren. Bezogen auf das ehemalige SKF-Freizeitgelände begrüßt Rita Weber, dass die Gemeinde die Forderung nach einem Nutzungskonzept aufgegriffen hat. Eine bessere Kosten-Nutzen-Bilanz sei anzustreben. Eigene Ideen für die Platznutzung, wie eine „Feierscheune“ oder einen Grill-Zeltplatz für Jugendliche will sie einbringen.

Regionales Wirtschaften und Vermarkten, eine gute Infrastruktur für mittelständische Betriebe, die Idee einer „Regional-Wert-AG“ waren weitere Themen, welche Weber ansprach. Als Grüne und Mitgesellschafterin der Solargemeinschaft Sennfeld liegt ihr der weitere Ausbau der Energiewende möglichst auch mit Bürgerbeteiligung am Herzen. Den Radverkehr will sie noch sicherer und attraktiver machen. Vor wenigen Wochen hat Weber die örtliche Situation für Radfahrer gemeinsam mit interessierten Sennfelder Radlern genauer unter die Lupe genommen und konkrete Anregungen formuliert, die in Sennfeld umgesetzt werden können. Belohnt wurde die Bewerbungsrede von Rita Weber durch lang anhaltenden Beifall der Veranstaltungsteilnehmer und durch ein eindeutiges Ergebnis: 94 Prozent der Abstimmenden sprachen Weber ihr Vertrauen aus. Keine Gegenstimmen, nur 2 Enthaltungen.

Foto: Gemeinderätin Helga Jurisch gratuliert der soeben nominierten Bürgermeisterkandidatin Rita Weber für ihre Bewerbungsrede und für das fast einstimmige Votum (Foto: Grüne Sennfeld).

zurück