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Begegnung mit Sepp Daxenberger in Schweinfurt

Am 22. Juli 2008 eröffnete der Grüne Kreisverband Schweinfurt den Landtags- und Bezirkstagswahlkampf mit einer Veranstaltung in der Disharmonie. Ayfer Fuchs, Direktkandidatin für den Landtag und Walter Rachle, Bezirkstagsdirektkandidat aus Sennfeld, stellten sich vor. Als Hauptredner wurde Sepp Daxenberger, Spitzenkandidat der bayerischen Grünen, begrüßt.


Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung blieb auch uns Sennfelder Grünen noch Zeit für das persönliche Gespräch mit Sepp Daxenberger, welcher neben seinem Amt als Landesvorsitzender der Grünen auch noch Biobauer ist und 12 Jahre lang der oberbayerischen Gemeine Waging am See als Bürgermeister vorstand.


Nachfolgend eine kurze Zusammenfassung seiner Rede, in der Daxenberger vieles zum Ausdruck brachte, was auch uns Grüne in Sennfeld bewegt:

„Wir Grünen stehen nicht nur für Theorien, sondern für Vorschläge, die sich längst als praktisch umsetzbar und notwendig erwiesen haben", so Daxenberger, der sich selbst als leidenschaftlicher Kommunalpolitiker bezeichnet. „Wir haben in der Vergangenheit nicht nur die richtigen Fragen gestellt, sondern auch die richtigen Antworten gegeben, auch wenn diese nicht immer gerne gehört worden sind."

Immer wieder kommt Daxenberger auf seine langjährige Arbeit als Bürgermeister zu sprechen. In Waging am See hat er sich erfolgreich für Energieeinsparung, Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien eingesetzt. „An der Ölknappheit, an steigenden Energiepreisen und am fortschreitenden Klimawandel kommt auch die CSU nicht mehr vorbei", so Daxenberger. Doch deshalb auf Laufzeitverlängerungen der AKWs und den Ausbau der Atomenergie zu setzen, hält der grüne Spitzenkandidat für fatal. Die Gefahren der Kerntechnik seien offensichtlich und das Problem der Endlagerung von Atommüll sei weltweit immer noch ungelöst. Dem Billigstromargument der CSU hält der grüne Spitzenkandidat entgegen: „In Bayern haben wir einen relativ hohen Atomstromanteil und trotzdem sind hier die Energiepreise auch nicht billiger als anderswo. Wer weiter auf Atomstrom setzt, trägt nur zur Gewinnsteigerung der Energiekonzerne bei". Den Bürgerinnen und Bürgern, die in Bayern den Atomausstieg wollen, rät Daxenberger, GRÜN zu wählen. Die GRÜNEN stünden für den Ausbau der erneuerbaren Energien und damit auch für die Schaffung dezentraler Energieversorgungsstrukturen, als Gegengewicht zur Monopolstellung der großen Energiekonzerne.

Das von den GRÜNEN auf Bundesebene erkämpfte Erneuerbare Energiengesetz (EEG) hätte sich auch als wirksame Antwort auf die Frage nach mehr Arbeitsplätzen und effektiver Wirtschaftsförderung erwiesen. Daxenberger erinnert daran, dass durch das EEG allein in Bayern 200.000 neue Arbeitsplätze vor allem im Handwerksbereich geschaffen werden konnten. Darüber hinaus gelte es nun, den ÖPNV konsequent auszubauen, die Gebäudesanierung bzw. Wärmedämmung und die Herstellung und Vermarktung von benzinsparende Automodellen voranzutreiben. Solche Klimaschutzmaßnahmen könnten mit dazu beitragen, die Industriestandorte in Bayern zu langfristig zu sichern. In diesem Zusammenhang fordert Daxenberger die Landesbank und die kommunalen Banken auf, die bayerischen Mittelstandsunternehmen und Handwerker bei der Umsetzung ihrer Ideen zu unterstützen, statt z.B. in US-Immobilienmärkte zu investieren. Aufsichtsräte der Banken hätten hier auch entsprechend Aufsicht zu führen, sonst seien sie überflüssig.

Dass grüne Ziele mehrheitsfähig sind, zeigt sich laut Daxenberger unter anderem in der ablehnenden Haltung vieler bayerischer Bürgerinnen und Bürger gegenüber der Gentechnik. „Indem die CSU ihre staatlichen landwirtschaftlichen Flächen für den Anbau von genmanipulierten Pflanzen zur Verfügung stellt, betätigt sie sich als Türöffner für die Gentechnik", kritisiert Daxenberger. Bei Fragen zur bäuerlichen Landwirtschaft und gesunden Lebensmittelproduktion sei es falsch, nur auf die Antworten großer Agrokonzerne wie Monsanto zu setzen. Die ökologische Landwirtschaft hingegen könne langfristig die Lebensgrundlagen sichern.

Die Zukunftsfähigkeit eines Landes hängt laut Daxenberger aber nicht nur von der Wirtschaftspolitik, sondern vor allem auch von der Bildungspolitik ab. In der Bildungspolitik der CSU sieht der grüne Landesvorsitzende eher „sozialen Sprengstoff" und damit „eine Gefahr für die Zukunft Bayerns". Das dreigliedrige bayerische Schulsystem setze auf frühe Auslese, führe zu erhöhtem Leistungsdruck unter den Schülern und zum Ausbluten der Hauptschulen. Daxenberger nennt skandalös, dass 10 % der bayerischen Schulabgänger die Schule ohne Abschluss verlassen und dass laut einer Umfrage unter den bayerischen Dritt- und Viertklässlern 37 % der Kinder Angst vor Versagen in der Schule hätten. „Versagensangst ist doch keine Kinderkrankheit." erklärte Daxenberger und ergänzt: „Kinder brauchen Ermutigung und sollten Spaß am Lernen haben". Die Ziele grüner Bildungspolitik in Bayern formuliert er klar: „Gebt den Kindern ihre Kindheit zurück! Lasst sie länger gemeinsam in die Schule gehen! Und: Lasst die Schule im Dorf!"

Mit einer kämpferischen Ansage beendet Daxenberger seine Rede:
„Wir waren in der Opposition gut und jetzt beweisen wir, dass wir in der Regierung noch besser sind. Die Zeit ist reif für GRÜN."

Nachfolgend noch einige Bilder von der Veranstaltung.

 

 

 

 

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