Pressemitteilung zum Filmabend am 23.04.09

 

Uranium - Is it a country? - Auf der Spurensuche nach der Herkunft von Atomstrom

 

Im Vereinshaus der Sennfelder NaturFreunde zeigten am  23. April 2009 die Sennfelder Grünen und Aktiven BürgerInnen, der Kreisverband Bündnis 90/Die Grünen, die Sennfelder NaturFreunde,  die Bürgeraktion Müll und Umwelt, die BA-BI Schweinfurt sowie der Schweinfurter Bund Naturschutz den Dokumentarfilm „Uranium – is it a country? Eine Spurensuche nach der Herkunft von Atomstrom“.

Stephanie Auth, Mitglied des Filmteams, informierte die rund 40 Anwesenden zunächst über die Entstehungsgeschichte des Films. Im Sommer 2007 habe sich die Initiative Strahlendes Klima gegründet, bestehend aus einem  unabhängigen  Team von 20 jungen Menschen aus den Bereichen Kunst, Medien, Sozial-, Umwelt- und Ingenieurswissenschaften. In Kooperation mit der BUNDjugend und Friends of the Earth Australia produzierte die Initiative den Film in Eigenregie. „Rund 30.000 € hat die Filmproduktion gekostet.“, so Auth. Das  Projekt sei weitgehend mit Unterstützung der Europäischen Union durch das Programm „Jugend in Aktion“ sowie Spendenmitteln finanziert worden. 6000 € fehlten aber immer noch zur Kostendeckung.

 „Wir reisten nach Australien, in das Land mit den weltweit größten Uranvorkommen, um uns fernab von Touristenrouten selbst ein Bild von den Auswirkungen des Uranabbaus im australischen Outback zu machen.“
Das beim Filmabend anwesende Publikum konnte sich von dem beeindruckenden Ergebnis der Dreharbeiten überzeugen und reagierte am Ende des Films mit spontanem Beifall und einer Spendensammlung für das Filmprojekt, welche rund 160 € erbrachte.

Im Dokumentarfilm kommen Wissenschaftler, Unternehmer der Uran- und Atomwirtschaft, Politikern, Atomkraftbefürworter und –gegner zu Wort. Die Aussagen bleiben unkommentiert. Der Film informiert die Nutzerinnen von Atomkraft hierzulande über den gesamten Kreislauf der Atomwirtschaft und vor allem den Uranabbau in Australien. Am Beispiel der vom britischen Unternehmen BHP Billiton betriebenen Uranmine Olymic Dam zeigten die Filmemacher auf, dass der Uranabbau eine erhebliche Belastung für Umwelt und Mensch darstellt, die weltweit kaum wahrgenommen wird. Der Zuschauer wird über die  verschiedenen physikalischen und chemischen Stufen der Uranerzverarbeitung unterrichtet, durch welche Brennelemente für Kernkraftwerke entstehen. Allein die Uranmine Olympic Dam von BHP Billiton verbraucht täglich 35 Mio. Liter Wasser. Die stark radioaktiven Rückstände der Uranaufbereitung (sog. Tailings) müssen in großflächigen speziellen Becken langfristig gelagert. Da sie aber häufig unzureichend gesichert werden, kommt es immer wieder zu Gewässerbelastungen und Wind verbreitet den radioaktiven Staub, der großflächige  Gebiete kontaminiert. Eingeatmet entfaltet der Staub seine krebserregende Wirkung. 

„In Deutschland wird Atomkraft vielfach als saubere, billige und klimafreundliche Energieform gefeiert. Durch unseren Film wollten wir zeigen, dass Atomstrom ein sehr globales und sehr risikoreiches Produkt ist“, erklärte Stephanie Auth in der regen Diskussion, die sich an die Filmvorführung anschloss. Die Filmemacherin warb für den privaten Atomausstieg durch einen Stromanbieterwechsel, für die kommunale Energiewende und das Festhalten am bundesweiten Atomausstieg. Im Hinblick auf die kommenden Europa- und Bundestagswahlen forderte Auth die Anwesenden auf: „Wählen Sie die Atomkraft ab“.

 

 

Nachfolgend noch drei Bilder, die bei der o.g. Veranstaltung entstanden sind.

 

 oben im Bild: Filmemacherin Stephanie Auth

 

 

 Bildmitte: Stephanie Auth

 



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