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Wir haben einen guten Freunde verloren

Nachruf zum Tod von Harry Jurisch

 

Am 7.10.13 ist Harry Jurisch gestorben. Harry fehlt uns nicht nur als Mitglied unserer Kommunalpolitischen Ortsgruppe, sondern er fehlt uns vor allem auch als Mensch in unserem grün-aktiven Freundeskreis.

Harry ist der erste, der aus der Mitte unseres Kreises gerissen wurde.  Er hat  unsere Gemeinschaft bereichert mit seiner Gradlinigkeit und Aufrichtigkeit,  seinen kreativen Ideen und seiner zupackenden Art, wenn es darum ging, gemeinsame Pläne in die Tat umzusetzen. Als gelernter Elektriker und Schreiner war er für uns Sachverständiger und handwerkliche Anlaufstelle.  Sein Witz und sein Humor hat immer wieder gut getan, gerade auch dann, wenn wir Gefahr liefen, uns an ernsten Themen festzubeißen. Wir haben viele Feste mit ihm gefeiert und so manchen Schoppen gemeinsam mit ihm getrunken. 

Das grüne Motto „global denken – lokal handeln“, hatte sich Harry zum Lebensmotto erkoren. Er hat über den Tellerrand hinausgeblickt und sich gleichzeitig auf das  konzentriert, was vor Ort  und in seinem ganz persönlichen Leben gestaltbar war und nachhaltig wirkte.  Die Bewahrung der Schöpfung war für ihn keine Floskel, sondern persönlicher Auftrag. Nichts konnte ihn abbringen von seinen Grundüberzeugungen und seinem Weg.

Schon in den 70ger Jahren, als das Atomkraftwerk in Grafenrheinfeld gebaut wurde, hatte sich Harry energisch gegen den Atom-Wahnsinn gestellt.  Sein Auto hatte er kurzerhand zur Plakatwand umfunktioniert und mit einem riesigen Anti-Atomkraft-Symbol bestückt. Später, als sich in Tschernobyl  die Atomkatastrophe ereignete, reichten ihm Protestmärsche als politisches Mittel nicht mehr aus. Er setzte auf die Wirkung der parlamentarischen Arbeit und ist der grünen Partei beigetreten. So hat er  -  gemeinsam mit seiner Frau Helga - dann auch den Weg zu uns Grün-Aktiven in Sennfeld gefunden.  Schade, dass er das Abschalten des Atomkraftwerks in Grafenrheinfeld nicht mehr miterleben kann.  Wir sind sicher, er hätte dieses besondere Ereignis gerne mit uns gefeiert.

Eine Zeitlang hatte Harry als Unternehmer das Naturhaus in Schweinfurt betrieben und dort mit Leidenschaft und Überzeugung Bau- und Werkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen und Recycling-Produkte verkauft. Diese Produkte hat er auch  konsequent  in seinen eigenen Lebensalltag integriert. Einen großen Wunsch hat er sich erfüllt, indem er für sich und seine Familie ein Holzhaus entworfen und gebaut hat, mit Niedrigenergiestandard versteht sich.

Mit der ihm eigenen Phantasie und Schaffenskraft ist er stets ans Werk gegangen. Den Satz „Das geht nicht“ gab es bei Harry nicht.  Er hat so lange getüftelt, bis auch die eckige Sache rund lief. Der Klimakatastrophe ist er begegnet, indem er eine Holzheizung gebaut und Bäume gepflanzt hat.

Ja, Bäume gehörten zu seinem Leben einfach dazu.  Als Schreiner und Hobbykünstler war Holz für ihn der Werkstoff. Aber auch als Mensch passte das Holz und der Baum gut zu ihm.  Bäume erkennt man an ihrer Gestalt und an den Jahresringen. Auch Harry war unverkennbar in seiner Gestalt und aus ganz besonderem Holz geschnitzt. 

Sein Tod macht uns traurig,   aber wir sind auch dankbar, dass wir die Zeit mit ihm verbringen durften. Durch die Erinnerung bleibt er in unserer Mitte.

Als Zeichen unserer Dankbarkeit und Erinnerung werden wir für Harry in Sennfeld einen Baum pflanzen. Dieser Baum wird hoffentlich wachsen und gedeihen und auch ein Zeichen dafür sein, dass mit dem Tod neues Leben beginnt.

Wir sagen: Tschüß Harry!

Deine Sennfelder grün-aktiven Freundinnen und Freunde

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