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Nachfolgend der Resolutionsantrag im Wortlaut:
Antrag zur Beratung und Beschlussfassung im Gemeinderat Sennfeld mit der Bitte um Weiterleitung an die Bundesumweltministerin für Umwelt Frau Barbara Hendricks sowie die Bayerische Staatsministerin für Umwelt Frau Ulrike Scharf
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Heinemann,
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,
die Fraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN bringt folgenden Resolutionsantrag zur Beratung und Beschließung in den Gemeinderat ein:
Der Gemeinderat Sennfeld fordert von den Genehmigungsbehörden (Bayerische Staatsregierung und Bundesregierung)
1. eine ergebnisoffene Prüfung bei der Wahl des Verfahrens:
2. die Unterlassung jeglicher Abriss-Arbeiten am Reaktorgebäude, solange in diesem noch hoch radioaktive abgebrannte Brennelemente unter Wasserkühlung liegen
3. eine umgehende umfassende Sicherheitsprüfung des Zwischenlagers Grafenrheinfeld hinsichtlich Sabotage, Terroranschlag und Flugzeugabsturz und Verbesserung des Sicherheitsstandards auf die Kriterien eines "sicheren Einschlusses" mit Möglichkeit, vor Ort defekte Castoren zu reparieren oder auszutauschen. Der "sichere Einschluss" muss für zu kühlende hoch radioaktive und nicht zu kühlende mittel- und schwach-radioaktive Abfälle bis zum vollständigen Abtransport aller gelagerten radioaktiven Abfälle (nach heutigem Stand geschätzt im Jahr 2070-2100) gewährleistet sein.
4. die Zusammenführung der Genehmigungsverfahren für den Reaktor-Rückbau und für das Zwischenlager; Entscheidungen sind nur im Rahmen eines Gesamtkonzepts zu treffen
5. die umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung für alle Phasen der Genehmigungsprozesse
6. den Abriss der Kühltürme, sobald sie für die Sicherheit beim AKW-Rückbau nicht mehr vonnöten sind.
Begründung
Nach langer Diskussion und gesellschaftlicher Auseinandersetzung wurde im Juni 2015 das AtomkraftwerkGrafenrheinfeld endgültig abgeschaltet. Der AKW-Betreiber E.ON plant den zügigen Rückbau der Anlagen. Neben dem Atomkraftwerk steht das atomare Zwischenlager für Castorbehälter mit Atommüll (genehmigt bis 2045).
Bei der Planung des AKW-Rückbaus sind folgende Gegebenheiten zu berücksichtigen:
Daraus ergeben sich folgende Schlüsse für die Planung des AKW-Rückbaus:
Aus den genannten Gründen wäre deshalb ein vorschneller Abriss der Reaktorgebäude und der darin enthaltenen technischen Anlagen nicht verantwortbar. Zumindest muss eine ergebnisoffene und neutrale Prüfung der verschiedenen Möglichkeiten erfolgen, bei dem betriebswirtschaftliche Motive des Betreibers E.ON nicht im Vordergrund stehen dürfen.
Hierbei geht es um eine sehr langfristige Weichenstellung: kein amtierendes Mitglied des Gemeinderates Sennfeld wird angesichts der beschriebenen langfristigen Verfahren und Maßnahmen das Ende des Atomstandortes Grafenrheinfeld erleben. Es geht um die Sicherheit unserer Kinder, Enkelkinder und Urenkel.
Wir stellen unseren Antrag zur Diskussion und freuen uns über Ihre Zustimmung und Weiterleitung an die entsprechenden Ministerien.
Mit freundlichen Grüßen!
Für die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen/ Aktive BürgerInnen für Sennfeld
Helga Jurisch
Sebastian Tietze
Gerold Schömig
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